Wer wissen will, warum Kunst wenig mit Wille und Können, mit Nachahmung und Hervorbringung und erst einmal gar nichts mit sozialer Praxis oder Politik zu tun hat, sondern wesentlich als „Kraft“ zu bestimmen sei, ist hier gut aufgehoben: Christioph Menke, Die Kraft der Kunst, ein 180-Seitenbändchen im Suhrkamp Verlag. Der Philosoph und Professor, bis 2008 in Potsdam, heute an der Goethe-Universität Frankfurt a. M., erweiterte Aufsätze der letzten vier Jahre zu einem Kompendium, über das sich trefflich streiten lässt: Liegt das Wesen der Schönheit wirklich im Vorschein zukünftigen Glücks ? Ermöglicht erst ästhetische Gleichheit Politik? Menke gibt im Ton des deutschen Idealismus und mit viel Nietzsche im Gepäck nicht immer zwingende Antworten. Dennoch gewährt der Band kluge Einsichten jenseits des Betriebs, die eine Lektüre lohnen.
Christoph Menke, Die Kraft der Kunst, surkamp taschenbuch wissenschaft 2044, Frankfurt a.M. 2013, Euro 14,40