Was um alle Welt hat die Feuilleton-Redaktion getrieben, ihre erste Seite Pascal Bruckner einzuräumen? Was in aller Welt wird einem mit seinem kruden Elaborat „Ein Pearl Harboor à la français“ zugemutet? „Was soll Frankreich tun?“ heißt es im Untertitel. Der exponierte Vertreter der Nouvelle Philosophie ist um Antworten nicht verlegen. Der Tip fürs Private, wir sollten doch „gemächlich unserem Alltag nachgehen.“ Dann legt der Biedermann aber so richtig los. Der Ausnahmezustand wird verkündet und der Hysteriker bricht aus ihm heraus. Auf der „innenpolitischen Ebene“ zeigt er sich bereit, jede demokratisch-rechtstaatliche Errungenschaft über Bord zu werfen: inhaftierten Jihadisten seien verfassungsmäßige Rechte zu entziehen, und in Lager zu sammeln. Und damit nicht genug: „Alle als suspekt erfassten Personen präventiv verwahren. Den 3000 als potentiell gefährlich Eingestuften im Lande die Freiheit entziehen.“ Spätestens hier würde man dem Autor gerne zurufen: Wenn dieser faschistoide Schwachsinn Realität würde, wer schützt dich davor, dass du selbst präventiv verwahrt wirst? Bruckner denkt aber in seinem Furor nur daran, dass die Anderen „neutralisiert“, „ausgeschafft“, „salafistissche Moscheen geschlossen“ werden. Den Biedermann betreffen seine Maßnahmen freilich nicht – er lässt exekutieren.
Dass dieser dumpfe Manichäismus im Feuilleton der NZZ Stimme erhält, ist bedenklich.